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Leitlinien für WIRkende – Mensch und Planet im Mittelpunkt

Aktualisiert: 17. Juni 2023


Auszug aus "WIRken statt Arbeiten" - Teil 2.0.

von Günter Chetano Lau



Als ein großes zukunftsweisendes Projekt, das „Behrens-Ufer“ Projekt der DIE.AG in Berlin, die Anfrage nach einem Leitlinien-Konzept an mich herantrug, habe ich das als Chance begriffen, eine potentielle Neue Ordnung, insbesondere für WIRkende, wenigstens im Ansatz formulieren zu können, um Ideen für diese immense Aufgabe bereitstellen zu können. Es ist eine der wesentlichen Aufgabe der neuen Generationen WIRkender, diese in der Praxis zu verifizieren, anzupassen und zu leben.


Visionen, Ziele, Missionen

„Es ist an der Zeit, umzudrehen angesichts der (Anmerkung: von uns Menschen geschaffenen) globalen Herausforderungen und wir alle sind gefragt, Politik und Wirtschaft wie jede und jeder von uns. Alle können einen Beitrag leisten. Je mehr Menschen mitmachen, desto eher gelingt es, eine internationale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung aufzubauen. Denn nur gemeinsam werden wir eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Welt gestalten!“ <aus der Vision für das Projekt „Behrens-Ufer“ der DIE.AG, Berlin>


Besser kann man es kaum ausdrücken, was unsere Aufgabe als Mensch und WIRkender ist – als „Unternehmer“, „Anleiter“, „Forscher“ und „Entwickler“, oder wie immer man das zukünftig nennen wird. Bei aller Sachlichkeit sollte aber auch klar sein, dass wir mit der Frage „Was sind Leitlinien?“ im Kern die zentrale humanistische Frage „Was ist Mensch und was ist Menschlichkeit?“ tangieren und wie kann man das in Worte und Handlungsvorgaben fassen.

Mensch kann vieles sein, viele Facetten einnehmen. Menschlichkeit jedoch macht uns zum MENSCHEN – zum vollendeten Wesen im Sinne der Schöpfung. Nichts weniger beschreiben wir in humanistisch-altruistischen Leitlinien, hier auch noch in Verbindung mit wirtschaftlichen und umweltbezogenen Rahmenbedingungen.


Die Beschäftigung mit Leitlinien führt uns dabei in einen Bewusstwerdungsprozess, in dem wir unserem eigenen Grad an Menschlichkeit begegnen, - existenziell, unbequem, aber auch spannend, – einem individuellen Erkenntnisweg als Mensch, Mitarbeiter, Führungskraft und einflussreicher Teil der Umwelt. Heutige, zukunftsorientierte Leitlinien müssen die Schere meistern, die sich im Ökonomischen Donut von Kate Raworth und auch im wirtschaftlichen Einsatz von Menschen und Ressourcen auftut.


Gemäß dem Organisationspsychologen, Oswald Neuberger („Der Mensch ist Mittel. Punkt” - Thesen zum Personalwesen, Neuberger 1990: 3) sollten wir uns davor hüten, „die Sichtweise einer (sozialromantischen) weichgespülten Harmoniekultur“ einzunehmen. Als Mitarbeiter darf Mensch erwarten, menschlich behandelt zu werden, und muss gleichzeitig „sein Geld wert sein“. Gleichartiges gilt natürlich im Sinne von Kate Raworth für den Umweltbezug. Auch hier dürfen Leitlinien die „Tragfähigkeit“ und gleichzeitig den wirtschaftlichen Erfolg eines Projektes nicht untergraben.


Allerdings stimme ich einer der Thesen Neubergers nur bedingt zu, dass nämlich das Individuelle, Menschliche, nicht nur unaussprechlich, sondern auch unrechenbar und unberechenbar sei. Unsere Zukunftsforschung zeigt hier andere Erkenntnisse auf.

Das Individuelle kann ein Quell von Effizienz und Zugkraft für ein Unternehmen/Projekt sein, wenn es als Potenzial erkannt und richtig eingesetzt wird. „Kreativität, Freiheit, Autonomie und Phantasie“ müssen nicht eingeschränkt und kontrolliert werden, wenn sie einen geeigneten Platz im gesamten Kontext bekommen und das Konzept der „WIRk-Kreise“ nutzt.


Mitarbeiter werden dadurch „frei“ und „willig“ den Zielen des Unternehmens/Projektes folgen können bei gleichzeitiger Einsicht in das Notwendige. Sie werden von bloßen Mitarbeitern zu hocheffizienten und möglicherweise zu unternehmerisch denkenden MitWIRkenden. Unrechenbar bleibt das experimentelle „Individuelle“ dann trotzdem, allerdings im positiven Sinne.


Es sollte jedoch klar sein, dass nichts weniger als unsere Zukunft davon abhängt, wie gut wir diese unterschiedlichen Bedürfnisse erfüllen können. Die entwickelten Leitlinien und die begleitenden Erläuterungen folgen diesen Gedanken und so sind die erarbeiten Leitlinien auch in der realen Umsetzung für das Projekt Behrens-Ufer zu verstehen.


Die zusammengestellten Leitlinien haben nicht nur einen ethischen Zweck, sondern sind auch hilfreich dabei, schneller und besser Entscheidungen zu treffen und effizienter zusammenzuarbeiten, weil ich als MitWIRkender über Vieles nicht mehr nachdenken muss.


Inzwischen ist ein umfangreiches Set an Leitlinien für eine ganze Reihe von Lebensbereichen zusammengetragen bzw. formuliert (zur Entwicklung dieses Leitlinien-Sets s. „Mathetik Teil 3 – Das ARCHE 2 Projekt“). Sie alle folgen einer Sammlung von grundlegenden sogenannten Leitgedanken, die wiederum gewissen Rahmenbedingungen folgen:

  1. Wir übernehmen Verantwortung für unseren Anteil am Weltgeschehen.

  2. Wir achten die Werte anderer, ohne unsere eigenen aufzugeben.

  3. Für uns gilt ein Ehrenkodex eines ethischen Verhaltens.

  4. Mensch sein und menschenwürdiges Verhalten sind für uns eine Einheit.

  5. Fortwährendes Lernen und die freiwillige, begeisterte Übergabe unseres Wissens sind uns ein inneres Bedürfnis.

  6. Wir wirken zusammen in einem gemeinsam definierten WIR-Feld.

  7. Wir beachten, dass nur der Erfolg aller uns zum optimalen Ergebnis führt.

  8. Wir beachten, dass wir und unser Projekt nur im ausgewogenen Zusammenspiel mit unserer unmittelbaren Umwelt dauerhaft existieren können.

  9. Wir sind mit allem verbunden.

  10. Unsere Technologie und unsere Produkte dienen dem Menschen und der Schöpfung.

  11. Wir verbinden wirtschaftliche Arbeitsweise mit altruistischem, sinnorientiertem Engagement im Sinne einer nachhaltigen Zukunft.

  12. Mit unserer politischen Arbeit dienen wir dem Gemeinwohl.

  13. Wir öffnen und halten Räume für die Entwicklung Junger Menschen und leiten sie an (Prinzip des Anleitens).

  14. Wir leiten zur Genesung an und helfen bei der Gesundung.

Anders als Leitsätze oder Leitgedanken, die lediglich unverbindliche Zusammenfassungen von Ideen und Herangehensweisen an ein Thema, vor allem in der Rechtsprechung, haben Leitlinien einen konsensualen verbindlichen oder selbstverpflichtenden Charakter für eine Vorgehensweise. So gibt es beispielsweise Leitlinien in der Medizin für die Behandlung bestimmter Erkrankungen, z. B. Leitlinien-Techniken für bestimmte Krebsarten, und in der Wissenschaft für die Durchführung wissenschaftlicher Arbeit.


Verbindliche umfangreichere Leitlinien-Sets für Mitarbeiter im unternehmerischen Kontext wurden beispielsweise von Axel Springer für seinen Verlag und dessen Pressearbeit 1967 erstmalig eingeführt und danach kontinuierlich überarbeitet und erweitert und zu einer Unternehmenskultur weiterentwickelt (s. Übersichtskarte, Stand 2022). Sie werden heute im Sinne eines verpflichtenden Verhaltenskodexes für alle Mitarbeiter, abhängig von ihrem Arbeitsbereich, vorgegeben.


Als Rahmenbedingungen und Basis zur Formulierung für das hier dargestellte, neu gestaltete Leitlinien-Set wurden u.a. herangezogen


  • die bisherige humanistische Wertediskussion in der Philosophie,

  • der „Ökonomische Donut“ von Kate Raworth,

  • die „Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN“ (Sustainable Development Goals, SDGs, Quelle: Vereinte Nationen),

  • die Inneren Entwicklungsziele (Inner Development Goals, IDGs, Quelle: Inner Development Goals Organisation),

  • allgemein kursierende umweltpolitische Ziele,

  • die Resilienz-Diskussion in der kommunalen Entwicklung

  • die Technologischen Nachhaltigkeitsziele (Technological Development Goals, TDGs, Quelle: Jonathan.Academy) und

  • die von der Initiative PURPOSE angestoßene Diskussion um „Verantwortungseigentum“(Business Sustainability Goals, BSGs).


Die erste Version eines solchen generalisierten Leitlinien-Sets, „Leitlinien für Menschen, Gemeinschaften, Teams und Organisationen“, wurde im Juni 2022 im Rahmen der Studie für das Projekt „Behrens-Ufer“ der DIE.AG in Berlin vorgestellt. Sie umfasst folgende Lebensbereiche:



Die verfügbaren Leitlinien wurden mit der Option versehen, sie nach Belieben und in Abhängigkeit vom Zweck nach A-B-C-Gewichtung zu priorisieren.


Die Herausforderungen


Die Menschheit und ihr Planet stehen vor diversen komplexen Herausforderungen. Die Ökonomin, Prof. Dr. Maja Göpel, beschreibt das so: „Unsere Welt steht an einem Kipp-Punkt - und wir spüren es. Einerseits geht es uns so gut wie nie, andererseits zeigen sich Verwerfungen, Zerstörung und Krise, wohin wir sehen.


Ob Umwelt oder Gesellschaft – scheinbar gleichzeitig sind unsere Systeme unter Stress geraten. Wir ahnen: So wie es ist, wird und kann es nicht bleiben. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt?“.

Mit jedem neuen unternehmerischen, technologischen, wissenschaftlichen oder organisatorischen Projekt, mit jeder Gründung einer „innerstädtischen Insel und einem Dorf der Zukunft“ bekommen wir eine neue Chance, innovative und beispielgebende Veränderungen in die Welt zu bringen, in wirtschaftlicher, nachhaltig technischer und menschlich sozialer Hinsicht.


Wir können uns mit unseren Gründungen, Unternehmen und Projekten Ziele setzen, die unterschiedlicher Natur sind. Zum einen können wir unser Planen und Handeln äußeren globalen, regionalen, ökonomischen und nachhaltig wirksamen Zielen und zum anderen innermenschlichen sowie sozialen und projektinternen Zielen unterstellen.

Ziele zu definieren, ist die eine Seite der Medaille, die Form, wie die Ziele erreicht werden, die andere.


Für die Form der Zielerreichung habe ich Leitlinien entwickelt. Mit den Leitlinien definieren sich Anforderungen an unser Handeln. Sie sind gleichzeitig Basis für unsere Unternehmens- bzw. Gemeinschaftskultur, unser ZusammenWIRken und -leben, unsere Angebote und unsere Lösungsstrategien.


Diesen Leitlinien habe ich übergeordnete Leitgedanken (s.o.) zur Orientierung vorangestellt. Als Ausgangspunkte für die erweiterten, themenbezogenen Leitlinien wurden zunächst folgende Generellen Leitlinien formuliert, an denen sich alle weiteren Leitlinien zu orientieren hatten:


I. Generelle Leitlinien (Anwendungsbereich: übergeordnet)

Leitgedanke: Wir übernehmen Verantwortung für unseren Anteil am Weltgeschehen.

  1. Wir respektieren den Willen der Schöpfung, der sich in ihrer Einzigartigkeit und Vielfalt ausdrückt.

  2. Bei unseren Planungen und Handlungen behalten wir die Bedürfnisse der Menschen und des Planeten als vorrangig im Blick.

  3. Jedes Lebewesen und jede Pflanze sind wichtig, weil wir mit allem verbunden sind.

  4. Bei unseren Planungen und Handlungen behalten wir die Bedürfnisse und Ziele unseres Standortes und unseres Projektes im Blick.

  5. Wir sorgen mit unseren Planungen und Handlungen für den Erhalt oder die Wiedergewinnung des Vertrauens in die Schöpfung.

  6. Unsere Planungen und Handlungen gestalten wir so, dass Frieden, Angstfreiheit und Freude in unserem Zusammenwirken entstehen.

  7. Unsere Planungen und Handlungen gestalten wir so, dass unsere persönliche Entwicklung an erster Stelle steht und wir unser Leben nach eigenen Wünschen frei entfalten können.

  8. Fortwährendes Lernen und die freiwillige, begeisterte Übergabe unseres Wissens sind uns ein inneres Bedürfnis und wir handeln entsprechend.

  9. Wir schaffen uns und anderen die Möglichkeit, unseren höchstmöglichen Ausdruck zum Wohle aller zu leben.

  10. WIR wirken gemeinschaftlich und mit unserem Wirken dienen wir dem Gemeinwohl.

  11. Wir achten, dass unser Erfolg in jeglicher Hinsicht gleichwertig ist mit dem Erfolg anderer und auf ihm basiert.

  12. Wir verbinden wirtschaftliche Arbeitsweise mit altruistischem, sinnorientiertem Engagement im Sinne einer nachhaltigen Zukunft.

  13. Unsere Technologie und unsere Produkte gestalten wir so, dass sie dem Menschen und der Schöpfung dienen.

Für einzelne Organisationsbereiche bzw. Projektteile können Leitlinien daraus abgeleitet individualisiert werden. Wie weit solch eine Differenzierung gehen kann, zeigt das Beispiel der Axel Springer SA (s.o.). Eine themenbezogene Tabelle möglicher Leitlinien (Anhang „Leitlinien Priorisierung“) lässt eine Priorisierung und demokratische Differenzierung zu.


Unsere Mission ist die innovative Ausgestaltung des jeweiligen Gründungs-, Unternehmens- und Projekt-eigenen, lebensfähigen „Donuts“. Leitgedanken und -linien sind dabei aus vielerlei Hinsicht nutzbringend. Sie können u.a. strukturierend, priorisierend, effektivierend, motivierend, auswählend, verbindend und aus all diesen Gründen notwendig sein. Leitlinien sollen uns dabei aber vor allem eine gemeinsame Ausrichtung geben und unsere Werte verdeutlichen.


Hilfreich dabei ist ein „Innerer Kompass“, den es zu entwickeln gilt und den wir bei all unseren Planungen und Handlungen nicht aus den Augen verlieren sollten. Er ist für uns und unsere Leitlinien determinierend.


Innerer Kompass


Carl Rogers definierte den Menschen als ein lebenslang lernendes Wesen („Selbstaktualisierungstendenz“). Anders als eine Heuschrecke, mit der der moderne Mensch gern verglichen wird und die einfach nur ihre Bedürfnisse zielgerichtet umsetzt, kann Mensch sich bewusst Ziele vorgeben.

Die Frage ist: Welche Ziele sind das und was will Mensch damit erreichen? Seine Ziele richten sich dabei nicht nur nach seinen Bedürfnissen, sondern auch nach seiner inneren Entwicklung, sprich dem, was er auf seinem Lebensweg gelernt hat und welches Bewusstsein er dadurch erlangt hat.


Mensch kann sich also selbst innere Entwicklungsziele, Inner Development Goals (IDGs), für seine MENSCH-Werdung setzen. Damit begibt er sich auf einen selbstaktualisierenden Bewusstwerdungsweg. Auf diesem Weg spiegelt sich sein Inneres im Außen als erlebte Ergebnisse seines Denkens und Handelns, was ihn letztendlich in die Lage versetzt, zu lernen, dass er nicht nur bloße bedürfniserfüllende Ziele (DGs) wie eine Heuschrecke braucht, sondern nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs).


Die Initiative „Inner Development Goals“ formulierte 5 Kategorien und 23 Transformationskompetenzen, die das innere Wachstum des Menschen fördern und Unternehmen und Change Maker dabei unterstützen, die Kompetenzen, Qualitäten und Fähigkeiten zu entwickeln, die das Erreichen der 17 SDGs ermöglichen.

Die IDGs werden wie folgt beschrieben:


1. SEIN – Die Beziehung zu sich selbst

Die Kultivierung unseres Innenlebens und die Entwicklung und Vertiefung unserer Beziehung zu unseren Gedanken, Gefühlen und unserem Körper helfen uns, präsent, beabsichtigt und nicht reaktiv zu sein, wenn wir Komplexität gegenüberstehen.


2. DENKEN – Kognitive Fähigkeiten

Die Entwicklung unserer kognitiven Fähigkeiten, indem wir verschiedene Perspektiven einnehmen, Informationen bewerten und die Welt als zusammenhängendes Ganzes verstehen, ist für eine kluge Entscheidungsfindung unerlässlich.


3. IN BEZIEHUNG TRETEN – Sich um andere in der Welt kümmern

Andere zu schätzen, sich um sie zu kümmern und sich mit ihnen verbunden zu fühlen, wie Nachbarn, zukünftige Generationen oder die Biosphäre, hilft uns, gerechtere und nachhaltigere Systeme und Gesellschaften für alle zu schaffen.


4. KOLLABORIEREN – Soziale Kompetenzen

Um Fortschritte bei gemeinsamen Anliegen zu erzielen, müssen wir unsere Fähigkeiten entwickeln, Stakeholder mit unterschiedlichen Werten, Fähigkeiten und Kompetenzen einzubeziehen, Raum zu wahren und mit ihnen zu kommunizieren.


5. HANDELN – Veränderungen vorantreiben

Eigenschaften wie Mut und Optimismus helfen uns dabei, echte Entscheidungsfreiheit zu erlangen, alte Muster zu durchbrechen, originelle Ideen zu entwickeln und in unsicheren Zeiten beharrlich zu handeln.


Die vorangehenden Beschreibungen liefern eine Idee, welche Inhalte persönlich zu entwickeln sind. Der Anhang „Leitlinien Priorisierung“ (Abschnitt IX) zeigt die möglichen Leitlinien dazu auf.


Der Goals Donut


Das jeweilige differenzierte Leitsatz-Setting bildet die Klammer zwischen dem Ökologischen Donut und Zielarten wie IDGs, SDGs und den nachfolgend erläuterten SBGs und TDGs. Es stellt quasi eine sich entwickelnde Ausdifferenzierung (s. Pfeil) der ursprünglichen „10 Gebote“ dar und spiegelt gleichzeitig den inneren Bewusstseinszustand wider.


Ein sinnvoll ausdifferenziertes Leitsatz-Setting, das dem oben definierten „Inneren Kompass“ folgt, macht den Unterschied zwischen dem „Wir machen uns die Erde untertan“ (Development Goals) und dem „Wir entwickeln die Schöpfung weiter“ (Sustainable Development Goals und Technological Sustainability Goals). In Analogie zum Ökonomischen Donut lässt sich daraus ein Goals Donut ableiten (s. Bild).



Nachhaltige "Führung" - Anleiten

Gleichzeitig werden mit der Entwicklung nachhaltiger Ziele werden wir uns immer bewusster, dass jede unserer Handlungen irreversible Konsequenzen nach sich zieht, welcher Art auch immer. Damit machen wir uns auf den Weg in eine „Nachhaltige Führung“ (Sustainable Leadership), die letztendlich vermutlich im „Anleiten“ (Chetano: „Anleiten ist das neue Führen“ ) und in Organisationsformen wie die „Soziokratische Kreisorganisation“ gefunden werden könnte. Damit kann MENSCH für sich selbst und andere zu einem würdigen ANLEITER werden und in die Welt WIRken.


Unter den Rahmenbedingungen von gemeinsamen Leitlinien werden sich souveräne Menschen zusammenfinden und die Leitlinien unter Anleitung von Anleitern und mit Unterstützung von begleitenden Ältestenräten leben und umsetzen. Je weiter ein Mensch in seinem ARCHE Prozess voranschreitet, desto stärker wird er die (eigenen) Werte und Leitlinien verinnerlichen und leben und sich als Souverän ein Unternehmen, eine Gemeinschaft oder ein Projekt mit Gleichgesinnten suchen, in der er sie leben kann.

In diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, dass der Zweck von Organisationen der Zukunft “würdigen, dienen, behüten und erschaffen” ist – gemäß dem grundlegenden Sinn der MENSCHEN in der Schöpfung (s. Teil 10: Alles beginnt - Organisation 2.0, Mathetik Teil 1 – Alles beginnt mit einer Frage).


Ein übergeordnet dienstleistender #Rat der Weisen und ein #Weisenrat formuliert die Leitgedanken und Leitlinien und entwickelt sie weiter.


Leitlinien für die Unternehmensgestaltung

Dies hat alles entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Gestaltung von Unternehmen und auch die Gestaltung unserer Gemeinschaften in den geplanten Dörfern und innerstädtischen Inseln der Zukunft wie dem Behrens-Ufer Projekt.


Unsere Ziele in Bezug auf die Unternehmensentwicklung und -nachhaltigkeit richten sich an unserer Verantwortung für Mensch, Umwelt und Eigentum aus (Verantwortungseigentum gemäß der PURPOSE Initiative). Dies führt nicht nur zu einer neuen Haltung für Unternehmer, sondern auch zu anders ausgerichteten Unternehmen mit entsprechenden Sustainable Business Goals (SBGs).


Es gilt, auch die Unternehmen selbst nachhaltig in die Zukunft zu führen. Neuartige Unternehmensentscheidungen betreffen die Sachgebiete:

• Unternehmenskultur

• Personal

• Transparenz

• Produkte

• Kooperation

• Know-How

• Investment

• Verantwortung

Dies führt letztendlich zu eigenständigen Leitlinien für die Unternehmensgestaltung.


XI. Leitlinien zur Unternehmensgestaltung (Anwendungsbereich: Unternehmen und Organisationen)

Leitgedanke: Wir verbinden wirtschaftliche Arbeitsweise mit altruistischem, sinnorientiertem Engagement im Sinne einer nachhaltigen Zukunft.

  1. Wir leben eine menschenwürdige Unternehmenskultur.

    1. Wir suchen Orientierung im Sinn und sehen unsere Unternehmen nicht als bloße Investition.

    2. Wir entscheiden und handeln nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne unseres Unternehmens, unserer Mitarbeiter, unserer Kunden, unserer Gemeinschaften/unserer Gesellschaft und des Planeten.

    3. Der Schutz der Umwelt und des Umfelds ist uns wichtiger als ein gegenläufiges, lukratives Engagement (Stärkung des Ökosystems).

    4. Unser wirtschaftliches Engagement ist humanistisch geprägt.

    5. Unsere Mitarbeiter sind unsere wichtigste „Ressource“ (Stichworte: Umgang und Förderung).

    6. Wir fördern das unternehmerische Denken unserer Mitarbeiter durch Beteiligung an den Entscheidungen (z.B. Soziokratische Kreisorganisation) und am Unternehmenserfolg.

    7. Wir rekrutieren unsere Führungskräfte aus unseren Unternehmen (Kontinuität der Werte und Leitlinien).

    8. Wir suchen den Konsens in allen Gesprächen und Entscheidungen (friedvolles Unternehmertum, achtsame Kommunikation).

  2. Die Kontinuität und Stabilität unserer Unternehmen sind uns vorrangig.

  3. Wir gestalten unsere Entscheidungen und unser Handeln transparent und nachvollziehbar.

  4. Wir achten die Vielfalt am Markt und suchen Kooperation statt Konkurrenz.

  5. Wir wollen, dass unsere Unternehmen sich selbst gehören und nicht Investoren (Verantwortungseigentum und Unabhängigkeit).

  6. Wir achten darauf, dass unsere Gewinne wieder zurück ins Unternehmen fließen.

  7. Wir entwickeln und nutzen Technologie und Produkte im Sinne dieser Leitsätze.

  8. Wir teilen unser Wissen und unsere Erfahrungen, soweit es das Unternehmen selbst nicht in seinem wirtschaftlichen Erfolg gefährdet (gemeinsam Synergien schaffen).


Geschäftliche Leitlinien

Alle natürlichen Systeme und damit auch Projekte tauschen sich über ihre Grenzen aus. Unser Fußabdruck wird dabei im Wesentlichen durch unser Handeln bestimmt. Deswegen geben wir uns Leitlinien für unser geschäftliches Handeln selbst und das Handeln innerhalb unserer Gemeinschafts­projekte vor.

Sie folgen dem übergeordneten Leitgedanken, dass unser aller Erfolg davon abhängt, dass wir ihn mit den Anderen teilen, allein schon durch Arbeitsteilung als auch durch das Teilen von Wissen und Erfahrung.


VII. Geschäftliche Leitlinien (Anwendungsbereich: Management, Marketing, Presseabteilung, Einkauf, Planung, Ausführung, Vertrieb)

Leitgedanke: Unser Erfolg ist gleichwertig mit dem Erfolg anderer und basiert auf ihm.


  1. Wir fördern durch unsere Planungen, Entscheidungen und Handlungen die Menschen und die natürliche Lebensbasis sowie ein wirtschaftliches Wachstum in einem ausgewogenen Verhältnis (Ökonomischer Donut).

  2. Wir würdigen die Schöpfung in unserer Reichweite, behüten sie und dienen ihr mit unserem Sein, unserem sinnvollen, kreativen Planen, unserer Tatkraft und unseren Ressourcen, indem wir Neues erschaffen.

  3. Zu diesem Zweck bilden wir uns lebenslang weiter und nutzen dabei unsere Kreativität und alle verfügbaren Medien, Methoden und technischen Hilfsmittel.

  4. Bedürfniserfüllung für uns und unsere Gemeinschaft geht uns vor Gewinnmaximierung, Machbarkeit und Machtstreben.

  5. Wir anerkennen, dass unsere Bedürfnisse und die der anderen geschäftlich am effektivsten durch Arbeitsteilung erfüllt werden (Prinzip des gemeinsamen WIRkens).

  6. Wir haben Vertrauen in uns selbst, unsere MitWIRkenden, unser Projekt, unsere Anbieter und Kunden.

  7. Wir arbeiten nur mit vertrauenswürdigen Anbietern, Kunden und Mitwirkenden zusammen.

  8. Wir sorgen in allen Prozessen für vertrauensbildende Transparenz.

  9. Wir achten darauf, dass unsere Leistungen und die unserer Lieferanten uns und anderen weder psychisch, physisch noch wirtschaftlich schaden.

  10. Wir sorgen mit all unserem Planen und Handeln für Win-Win-Situationen für alle.

  11. Wir achten die freie und soziale Marktwirtschaft im Sinne von sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe am Wohlstand für alle.

  12. Wir sind spirituell-, wissenschafts- und technikaffin im Sinne des Nutzens für Mensch und Natur.

  13. Wir sehen Kultur und andere Kulturen als Bereicherung für unser WIRken.

  14. Zur Planung unseres Projektes und unseres Wirkens setzen wir innovative Methoden ein (z.B. PESTEL-Analysen).

  15. Zur Strukturierung unseres Projektes und unseres WIRkens benutzen wir innovative Methoden (z.B. CANVAS).

  16. Wir achten und beachten, dass es mehrere Wege der Entscheidungsfindung und zur Lösung eines Themas existieren.


Organisatorische Leitlinien


Die Organisation innerhalb unserer Unternehmen, Gemeinschaften und Projekte benötigt wiederum speziellere Leitlinien, die Haltung und das Handeln der Menschen und der Organisation selbst beschreiben. Auch sie sine wiederum determiniert durch unseren „Inneren Kompass“, unser MENSCHsein und die daraus abgeleiteten Leitgedanken, Generellen Leitsätze und den Inneren Entwicklungszielen, im Prinzip also von dahinterliegenden Organisatorischen Entwicklungszielen, die ihren Ausdruck in den nachfolgenden Leitsätzen finden.


VI. Organisatorische Leitlinien (Anwendungsbereich: generell in Organisationen, speziell Verwaltung, auch Security)

Leitgedanke: WIR wirken gemeinschaftlich und verantwortungsbewusst.

  1. Wir WIRken nach bestem Wissen und Gewissen und verantworten das Ergebnis unseres (gemeinsamen) WIRkens.

  2. Wir beachten, dass jeder Mensch einzigartig und damit wertvoll und wichtig ist.

  3. Wir achten die Menschenrechte/Grundrechte und gestehen sie uns und allen anderen gleichermaßen zu.

  4. In unserem Verantwortungsbereich führen wir uns selbst und andere individuell an ein erfolgreiches MitWIRken heran (Stichworte: WIRkfeld, Anleiten und Mentoring, Fähigkeiten, Leistungsmöglichkeiten, Leistungsbewertung).

  5. Wir entdecken gemeinsam unsere Stärken und nutzen sie zum allseitigen Erfolg für Mensch, Umwelt und Unternehmen/Projekt.

  6. Wir entdecken gemeinsam unsere Schwächen und reduzieren sie durch Entwicklung oder Überlassung (wir erkennen notwendige Aufgaben, die wir nicht gern tun oder nicht leisten können und überlassen sie geeigneteren anderen oder finden eine gemeinschaftliche Regelung für notwendige Arbeiten).

  7. Wir leben Begeisterung und Faszination und geben sie an andere weiter.

  8. Wir fördern ein kreatives und strukturiertes WIRken von uns selbst und anderen.

  9. Wir sorgen für die Erweiterung von Wissen und der Entwicklung von Fähigkeiten bei uns und anderen (Weiterbildungsgebot und -angebot, Prinzip der „Hierarchie“ der Fähigkeiten statt der Hierarchie der Macht).

  10. Wir fördern Initiative, unternehmerisches Denken, Selbständigkeit und Selbstführung in unserem Verantwortungsbereich.

  11. Wir achten und beachten, dass es mehrere Wege und Lösungen geben kann, ein organisatorisches Thema zu lösen.

  12. Wir sorgen für Transparenz des Organisationsprozesses (Rollen, Rechte und Pflichten) und unserer MitWIRkungsergebnisse (Soziokratische Strukturen/Anleiten).

  13. Wir achten bei uns und anderen auf ganzheitliches Wohlbefinden (psychisch und physisch) und sorgen vor allem dafür, dass das WIRken von uns und den anderen MitWIRkenden uns und Dritten weder physischen noch psychischen Schaden zufügt.

  14. In unserem WIRken achten wir auf Sachlichkeit, Hingabe an den Gegenstand, besonnenes Abwägen, Aufsuchen der entgegengesetzten Möglichkeiten, Selbstkritik, Vorsicht im endgültigen Behaupten, das Prüfen der Grenzen und der Art der Geltung unserer Behauptungen, Ehrlichkeit in der Darstellung und in der Zusammenstellung der Daten, das Hören auf Gründe, das Verstehen sowie das Mitdenken bei dem Standpunkt eines jeden anderen.

  15. Wir finden und achten Konfliktregelungen für Konflikte, die sich aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Sichten ergeben (Stichworte: Unternehmens- und Projektregeln, Counselors/Mediatoren, auch Karriere und Machtausübung).


Technologie Leitlinien

Unsere Ziele in Bezug auf die menschliche Entwicklung und Nachhaltigkeit für Mensch und Umwelt bedingen auch eine dementsprechende „Produkt“-Erzeugung auf allen Ebenen – sowohl materiell als auch geistig.


Dies führt zu nachhaltigen Zielen auf technologischem Gebiet, also Technological Sustainability Goals (TSGs), in der Forschung, Planung, Entwicklung und Produktion für die Bereiche

  • Energie

  • Ressourcen

  • Recycling

  • Umwelt

  • Menschen

  • Schöpfung

und letztendlich zu eigenständigen Leitlinien für Erzeugung und Erzeugnisse als eine Art „Technologischer Kompass“.


X. Technologie Leitlinien(Anwendungsbereich: Projekt insgesamt, u.a. Produktion, Umweltabteilung, Technik, Betriebstechnik, Reinigung, Versorgung, Gartenbau)

Leitgedanke: Unsere Technologie und unsere Produkte dienen dem Menschen und der gesamten Schöpfung.


  1. Wir erschaffen, nutzen und speichern Energie auf umweltfreundliche Weise.

  2. Wir erschaffen, nutzen und lagern Ressourcen auf menschenwürdige und umweltschonende Weise.

  3. Wir benutzen nachhaltige Materialien und Prozesse für unsere Produktion und unsere Produkte.

  4. Wir achten auf geringstmöglichen Ressourcenverbrauch.

  5. Wir achten auf die Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien und nutzen eine Kreislaufwirtschaft.

  6. Wir achten die Leitlinien für den örtlichen Umweltschutz.Mit unserer Tätigkeit und unseren Produkten sorgen wir für Widerstandsfähigkeit und Diversität der uns umgebende Natur (Artenschutz und -vielfalt).

  7. Unsere Technologie fördert den Menschen, die Schöpfung und die wirtschaftliche Entwicklung.

  8. In unserem WIRken achten wir auf Sachlichkeit, Hingabe an den Gegenstand, besonnenes Abwägen, Aufsuchen der entgegengesetzten Möglichkeiten, das Prüfen der Grenzen, das Hören auf Gründe, das Verstehen sowie das Mitdenken bei dem Standpunkt eines jeden anderen.


Leitlinien für die persönliche Entwicklung

In Umwandlung der IDGs sind vor allem zunächst Leitlinien im persönlichen Bereich wichtig, insbesondere für die Entwicklung guter Beziehungen zu sich selbst und zu anderen. Das führt zum einen zu einem Set an Leitlinien für die persönliche Entwicklung:


IX. Leitlinien für die persönliche Entwicklung (Anwendungsbereich: Projekt/IDGs)

Leitgedanke: Ich bin mit allem verbunden (s.a. generelle Leitlinien).


  1. Ich entwickle eine bewusste Beziehung zu mir selbst.

    1. Ich respektiere meine Einzigartigkeit als Wille und Ausdruck der Schöpfung,

    2. Ich achte auf meine Gedanken und reduziere meine ungerechtfertigten Illusionen, Glaubenssätze und Muster.

    3. Ich achte auf meine Gefühle, denn sie sind mir Wegweiser zu mir selbst und meinen Bedürfnissen.

    4. Ich achte darauf, dass mir meine Bedürfnisse bewusst sind.

    5. Ich lokalisiere meine mentalen und psychischen Schwachstellen (Illusionen, Glaubenssätze und Muster) und nehme Hilfe zu ihrer Bewältigung in Anspruch (Heilung).

    6. Ich sorge für einen gesunden Körper.

    7. Ich anerkenne, dass ich ein spirituelles Wesen bin und lebe es.

  2. Ich entwickle meine kognitiven und wahrnehmenden Fähigkeiten.

    1. Ich folge meiner intrinsischen Motivation zum (natürlichen) Lernen.

    2. Ich erweitere meine kognitiven Fähigkeiten (Logik) durch lebenslanges Lernen.

    3. Ich erweitere meinen Horizont durch wahrnehmendes Forschen und Lernen jenseits des ogischen Forschens und Lernens.

    4. Ich sorge für die Erweiterung meines Wissens/meiner Fähigkeiten durch Übernahme der Kenntnisse und Erkenntnisse anderer, sowohl auf logischem als auch auf wahrnehmenden Weg.

  3. Ich baue eine Beziehung zu allem auf.

    1. Ich lerne, mich als Teil des Ganzen zu sehen.

    2. Ich finde meinen Beitrag zum Ganzen (Was hat die Welt davon, dass es mich gibt?).

    3. Meine außer-logische Wahrnehmung und meine Spiritualität verbinden ich mich mit allem.

  4. Ich entwickle meine sozialen Kompetenzen.

    1. Ich anerkenne, dass es nicht nur (m)ein Sicht auf das Ganze gibt.

    2. Ich anerkenne, dass ich über meine Bedürfnisse mit den anderen verbunden bin.

    3. Ich tausche meine Bedürfnisse mit anderen aus.

    4. Ich finde mit meiner Umgebung Kompromisse in der Bedürfniserfüllung.

    5. Ich lerne, mich im DU zu erkennen, und achte den anderen wie mich selbst.

    6. Ich lerne, mich im WIR zu erkennen, und achte meine Gemeinschaft wie mich selbst.

    7. Liebe und liebende Güte sind der Antrieb meines Denkens und Handelns.

  5. Ich erkenne mich als Teil der Veränderung.

    1. Ich begreife Veränderungen als Chance für persönliches Wachstum.

    2. Ich akzeptiere, dass ich ein co-kreatives Wesen im Sinne der Entwicklung meiner Gemeinschaft und des Ganzen bin.

    3. Ich lebe mich im WIR.

    4. Ich lebe mich als Teil des Ganzen.

    5. Ich WIRke im Sinne meiner Gemeinschaft und des Ganzen.


Leitlinien für das gemeinschaftliche WIRken (Politik)


Das gemeinschaftliche WIRken hat zwei Aspekte, nämlich die Formulierung gemeinschaftlicher Werte sowie der daraus abgeleiteten Leitsätze und der gemeinschaftliche Umgang (früher Politik), der wiederum weiteren Leitsätzen folgen kann. Beides bestimmt die Zukunft eines Unternehmens, einer Gemeinschaft oder eines Projektes, aber auch die Ausrichtung der Menschen, die darin leben bzw. sich davon angezogen fühlen.


II. Wertebasierte Leitlinien (Anwendungsbereich: u.a. Personalabteilung

Leitgedanke: Wir achten die Werte anderer, ohne unsere eigenen aufzugeben.

  1. Wir achten die Werte anderer wie unsere eigenen.

  2. Wir achten die Vielfältigkeit der Menschen und der Natur.

  3. Wir achten die Einzigartigkeit und Gleichwertigkeit jedes Einzelnen und der Natur.

  4. Wir sorgen für eine positive Lebenseinstellung und unterstützen andere darin.

  5. Wir achten die Ideen, Ideale, Vorstellungen und Handlungen Anderer wie unsere eigenen.

  6. Wir achten insbesondere menschliche Gepflogenheiten (ehrenvolles Verhalten, Ehrerbietung, Höflichkeit, Takt, Benehmen, Achten und Ehren, Treue, Wahrhaftigkeit, Ritterlichkeit, Gastfreundschaft).

  7. Wir achten insbesondere die menschlichen Tugenden (Liste der Tugenden: https://sternenvogelreisen.de/liste-der-tugenden-tugendwoerter/).

XII. Leitlinien für die politische Arbeit (Anwendungsbereich: Politik und Verwaltung)

Leitgedanke: Mit unserer politischen Arbeit dienen wir dem Gemeinwohl.

  1. Wir achten bei unseren Planungen und Handlungen auf die ausgewogene Erfüllung der Bedürfnisse von Mensch und Planet (Ökonomischer und Goals Donut).

    1. Unsere Planungen und Handlungen dienen dem Frieden.

    2. Unsere Planungen und Handlungen dienen der Erfüllung der Grundbedürfnisse.

    3. Unsere Planungen und Handlungen fördern die höheren Bedürfnisse.

    4. Unsere Planungen und Handlungen dienen dem Nutzen der Menschen und des Planeten.

    5. Unsere Planungen und Handlungen dienen der Resilienz unserer natürlichen Umgebung und unserer Gemeinschaft.

    6. Wir achten auf eine gerechte und nutzbringende Verteilung der Ressourcen.

  2. Wir achten die Menschenrechte/Grundrechte.

  3. Wir achten die Würde der politisch anders Denkenden in all unseren Gedanken und Handlungen.

  4. In unserem WIRken achten wir auf Sachlichkeit, Hingabe an den Gegenstand, besonnenes Abwägen, Aufsuchen der entgegengesetzten Möglichkeiten, das Prüfen der Grenzen, das Hören auf Gründe, das Verstehen sowie das Mitdenken bei dem Standpunkt eines jeden anderen.

  5. Wir verwenden die uns zur Verfügung gestellten Befugnisse und Mittel nach bestem Wissen und Gewissen im ethischen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Sinne.

  6. Wir verwenden die uns zur Verfügung gestellten Befugnisse und Mittel gemäß dem Auftrag und den Regeln unserer Gemeinschaft.

Daraus lässt sich ein weiterer Leitlinien-Komplex ableiten, nämlich etwas, was wir als Ehren- oder Verhaltenskodex bezeichnen. Ein solcher, sehr umfangreicher, wurde erstmals von der Axel Springer SA formuliert. Ich habe das in nachfolgender Tabelle kondensierter und allgemeingültiger als Kodex eines ethischen Verhaltens zusammengefasst.


III. Ethische Leitlinien (Anwendungsbereich: generell)

Leitgedanke: Für uns als Menschen gibt es einen Ehrenkodex eines ethischen Verhaltens.

  1. Wir achten das Recht des Einzelnen auf Leben.

  2. Wir achten das Recht des Einzelnen auf psychische und physische Unversehrtheit.

  3. Wir achten das Recht des Einzelnen auf Erfüllung seiner Grundbedürfnisse.

  4. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaft auf Freiheit und Freizügigkeit.

  5. Wir achten das Recht des Einzelnen, auch unser eigenes, auf Vertrauen.

  6. Wir verpflichten uns zu Einigkeit und helfender Solidarität.

  7. Wir achten auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen und Güter.

  8. Wir achten das Recht des Einzelnen auf Zugehörigkeit.

  9. Wir achten das Recht des Einzelnen auf Versammlung und Bildung von Gemeinschaften.

  10. Wir beachten unsere Pflicht, uns in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen, der wir uns angeschlossen haben.

  11. Wir achten die Würde des Einzelnen und der Gemeinschaften.

  12. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaften auf Gleichheit.

  13. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaften auf freie Entfaltung.

  14. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaften auf Gewissensfreiheit, freie Religionsausübung, Kultur und Brauchtum

  15. Wir achten das Recht des Einzelnen und unserer Gemeinschaft auf Schutz durch uns, insbesondere zum Zweck der Angstfreiheit.

  16. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaften auf Information.

  17. Wir achten das Recht des Einzelnen auf individuelle, selbstbestimmte Bildung.

  18. Wir achten das Recht des Einzelnen und der Gemeinschaften auf Freiheit der eigenen Meinung.

  19. Wir achten die Gleichwertigkeit von wissenschaftlicher Logik und empathischer Wahrnehmung.

  20. Wir lieben den anderen und die Natur wie uns selbst.

  21. Wir achten die Grenzen von Anderen und der Natur wie unsere eigenen.

  22. Wir achten das Eigentum des anderen und nehmen nichts, was uns nicht gegeben wird.

  23. Wir achten das Streben des anderen nach Glückseligkeit wie unser eigenes.


Umfeld Leitlinien

Auch Gemeinschaften brauchen Leitlinien, damit das innere und äußere ZusammenWIRken eine einheitliche Richtung bekommt. Denn alle natürlichen Systeme und damit auch Projekte tauschen sich über ihre Grenzen aus. Unser „Fußabdruck“ wird dabei im Wesentlichen durch unser Handeln bestimmt. Leitlinien Handeln in unserem persönlichen Umfeld sind dabei ein wichtiger Schritt. Die kommunale Entwicklung und der Bestand zukünftiger „Kommunen“ (Stichwort: Urbane Resilienz) hängt davon in erheblichem Maße ab.


Urbane Resilienz meint im Wesentlichen die ökonomische und ökologische Verfügbarkeit kommunaler Ressourcen für die Erhaltung/Erweiterung/den Schutz

  • der baulichen Substanz (u.a. extreme Wetterereignisse)

  • der Verkehrsadern (u.a. Großunfälle)

  • von Recht und Ordnung (u.a. Terroranschläge, Pandemien)

  • der sozialen Belange (u.a. wirtschaftliche Krisen, auch Bildung und Kultur)

  • der Versorgung (u.a. Stromausfälle, Wohnungsmangel, Pflegekräftemangel, Arbeitsplatzmangel, Versorgungsketten-Ausfälle)

  • der Lebenserhaltung (u.a. Flächen mit entsprechender Biodiversität)

Durch die Schließung von Bildungseinrichtungen, Handel und Gastronomie sowie vermehrte Kurzarbeit und Homeoffice im Rahmen der Corona-Pandemie reduzierten sich die verfügbaren kommunalen Ressourcen drastisch. Die Vulnerabilität der globalisierten Wirtschaft mit ihren Lieferketten wurde auch für die privaten Haushalte deutlich erlebbar. Angesichts des angespannten Gesundheits-Systems, großer Ängste, aber auch ungeahnter Solidarität und Nachbarschaft entstand ein neues Verhältnis zum eigenen Wohnort und den eigenen vier Wänden.


All dies bedeutet einen besonderen und langanhaltenden „Stresstest“ für die Kommunen und eine hohe Sensibilisierung für das Thema Resilienz.


Inzwischen existiert auch eine gesteigerte Wachheit gegenüber Ökosystemen, deren Erhaltung in Städten komplizierter ist. Menschlicher Einfluss führt oft dazu, dass natürliche Prozesse verändert werden und natürliche Resilienz dadurch überschattet wird. Andererseits während eine kleine städtische Wiese keine nennenswerte Resilienz aufbauen kann, kann sie trotzdem wertvoll für die Gesamt-Resilienz der Gegend sein - als Teil eines Netzwerkes aus biodiversen Habitaten und einer diverseren (und damit resilienteren) Stadtnatur.


VIII. Umfeld Leitlinien (Anwendungsbereich: Projekt insgesamt, u.a. Umweltabteilung, Produktion, Technik, Betriebstechnik, Reinigung, Versorgung, Gartenbau)

Leitgedanke: Unser Umfeld und wir beeinflussen uns gegenseitig.

  1. Wir respektieren die Einzigartigkeit und Vielfalt der Schöpfung.

  2. Wir achten die Leitlinien der Stadt/Region (hier Berlin Strategie 2030).

    1. Wir sorgen für eine Stärkung der Wirtschaft, indem wir smartes Wissen schaffen.

    2. Mit unseren kreativen Teilprojekten beabsichtigen wir, Kräfte für einen nachhaltigen Fortschritt freizusetzen.

    3. Wir sorgen für ein hochwertiges Bildungs- und Qualifizierungs-Angebot, um Arbeitsplätze zu kreieren und zu sichern.

    4. Mit unseren Teilprojekten wollen wir die Vielfalt unseres Quartiers stärken.

    5. Mit der Ausgestaltung unseres Projektes sorgen wir für das Zusammenwachsen von Stadt und Grün, einschließlich (partieller) Nahrungsmittel-Selbstversorgung.

    6. Mit dem Projekt wollen wir unseren Beitrag zu einer umweltschützenden, ressourcenschonenden, klimagerechten Metropole leisten, insbesondere in Bezug auf Wasser, Abwasser und Energie.

    7. Mit der zentralen Lage beabsichtigen wir, Erreichbarkeit und stadtverträgliche Mobilität zu fördern.

  3. Mit unserem Projekt unterstützen wir die kommunalen Resilienzbestrebungen.

  4. Wir achten die Leitlinien für den örtlichen Umweltschutz.

  5. In unserem Projekt und in unserer Tätigkeit sorgen wir für die Widerstandsfähigkeit und Diversität der uns umgebende Natur (Artenschutz und -vielfalt).

Weitere spezialisierte Leitlinien Settings werden an anderer Stelle behandelt.


© Jonathan.Academy, 2022


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