
Grundprinzipien, Nutzen und Sprach-Mathetik
von Günter Chetano Lau, Daniel … und Inna …
Was steckt hinter dem Phänomen Sprache und warum haben wir Menschen sie erfunden? Woher stammt sie und was bewirkt sie?
Wenn wir genau hinsehen, folgt alles einer Struktur. Aber nicht nur, die Struktur muss auch Ausdruck finden. Und eine „Vokabel“ allein sagt fast nichts. Erst mehrere „Vokabeln“ in einer Struktur lassen einen Sinn entstehen. Plötzlich ergibt sich etwas, was ich verstehen und weitergeben kann.
Russische DNA-Forscher haben sich die Mühe gemacht, mit anderen Wissenschaftsdisziplinen interaktiv zusammenzuarbeiten, u.a. Sprach-Wissenschaftlern. Und sie brachten erstaunliches zutage. DNA hat eine Basis-Morphologie und -Syntax wie sie praktisch in allen Sprachen wiederzufinden ist. Und urplötzlich ploppt die Frage hoch: „Was war zuerst, Henne oder Ei?“.
In diesem Fall ist sie wohl leicht zu beantworten: Die „Henne“ - offensichtlich die Schöpfung unserer DNA. Und aus diesem unbewussten Blickwinkel heraus haben wir bereits von der „Henne“ gelegte Eier“ als Sprachen erkannt und „ausgebrütet“, nämlich die „Sprachen“ der Naturwissenschaften.
Aber wir haben uns damit nicht zufrieden gegeben, sondern haben unsere eigenen „Eier gelegt“, unsere eigene Schöpfung erfunden. „Ausgebrütet“ wurden sie zu diversen Sprachen, den Geistes-Wissenschaften und vielem mehr.
Als wir uns der zentralen Frage stellten „Was ist (denn eigentlich) Sprache?“, kamen wir zu folgenden, interessanten Erkenntnissen.
Struktur und Ausdruck
Wieviel sagt ein einzelnes Wort aus, neutral ausgesprochen? Nicht viel, oder? Wieviel sagt eine Reihe von Worten aus, willkürlich aneinandergereiht? Vielleicht noch weniger, weil sie zusammenhanglos eher Verwirrung erzeugen. Erst eine strukturierte Verwendung von Worten ergibt einen Sinn.
Grammatik erzeugt also aus bloßen Worten einen Sinn. Deswegen brauchen wir nicht nur Vokabeln, sondern auch Grammatik.
Das war jetzt mehr oder minder trivial. Trotzdem einfach genial. Darauf musste „Mensch“ erst einmal kommen, was für uns unbewusst selbstverständlich geworden ist.
Was ist Grammatik? Wissenschaftlich gesehen umfasst sie üblicherweise drei Kerngebiete: Phonologie (Lautlehre), Morphologie (Formenlehre und Wortbildung) und Syntax (Satzbau). Das gibt Hinweise auf leichteres Lernen.
Der Duden beschreibt Grammatik als „die historische, deskriptive, traditionelle und generative Lehre vom Bau einer Sprache, ihren Formen und deren Funktion im Satz“. Jetzt wird es schon interessanter. In Grammatik stecken also nicht nur Regeln für die Verwendung (Deskription) der durch den Duden ebenso definierten Worte, sondern auch ihre Geschichte und Tradition.
Und sie bringt etwas hervor, was ich und andere verstehen können, ist also „generativ“ in diesem Sinne, und wird dadurch logisch und sogar mathematisch berechenbar.
Extrapoliere ich das in etwas Allgemeines, so kann ich durch Ausdrücke (Vokabeln/Morphologie) und Regeln (Grammatik im Sinne von Syntax) im Prinzip alles in etwas verwandeln und ausdrücken, das logisch und berechenbar ist, zumindest für unseren Verstand - und wenn es um Naturwissenschaften geht.
Etwas komplizierter wird es, wenn es um von Menschen entwickelte („erfundene“) Wissenschaften geht. In der Emotionspsychologie hat man sich beispielsweise bis heute noch nicht darauf einigen können, welches Modell gültig sein soll, und ob Emotionen sich aus Gefühlen ableiten oder umgekehrt.
Auch unsere wohlvertraute „Muttersprache“ wird oft intuitiv und nicht unbedingt logisch verwendet – wie beispielsweise das V in Vogel und Vase (Phonologie/Sehr generativ! Oder doch eher kreativ? Oder etwa traditionell?).
Grammatik oder, allgemeiner, Strukturen/Regeln/Formeln/Gesetze sind gefundene oder erfundene Vereinbarungen von Menschen, die mehr oder minder allgemeine Gültigkeit erlanget haben, z.B. im Duden, in mathematischen Regeln, in physikalischen und chemischen Formeln, biologischen Gesetzen oder schlicht in (vermeintlich) erkannten „Zusammenhängen“.
„Native Speaker“
Eine „fremde“ Sprache kann ich erst wirklich erfassen, sagt die Grammatik indirekt, wenn ich Land und Leute verstehe. Deswegen ist es eminent wichtig für das tiefgehende und leichte Erlernen, „Einwohner“, Kultur und Tradition sowie die Geschichte des Landes näher kennenzulernen.
Mit Menschen - des Landes oder zumindest in einer „nativ“ angeleiteten Lerngruppe – „sprechen, sprechen, sprechen …“ ist eine der drei Erfolgsprinzipien, die Babbel als großer Anbieter von Sprachkursen propagiert. Das können wir aus eigner Erfahrung aus Sprachreisen in andere Länder nur bestätigen. Bitte dann aber am besten nur mit „Einwohnern“ sprechen.
Auf alles andere als Sprachen extrapoliert bedeutet das, ich brauche einen Experten für diese „Sprachen“ (Mathematik, Philosophie etc.). Aber er soll die „Sprache“ mit mir eine Weile „sprechen“ und mir nur meine Fragen beantworten, die ich wirklich (noch) habe/stelle, und nicht alle, auch solche, die ich vielleicht nicht mehr habe (Frontalunterricht) oder die ich mir selbst herleiten kann oder will.
Vor allem soll er mir seinen Geist öffnen, damit ich mir sein Sprachgefühl aus seiner Personal Cloud runterladen kann und potenziell auch sein Wissen per Wissensosmose.
Individualisierung
Eine weitere Säule für die Sprachschule Babbel. Im Grunde ist das bereits im vorherigen Abschnitt angeklungen: Ich folge am besten meinem eigenen Lernweg, selbst in einer Gruppe, weil ich dann optimal, in meinem Tempo, lernen kann. Das spräche für eine gesunde Mischung aus Gruppenlernen, - z.B. Strukturlernen und „sprechen, sprechen, sprechen …“ - sowie z.B. „Vokabeln“ lernen im stillen Kämmerlein ganz individuell mit einem Lernkästchen bei Thetawellen-Musik.
Minimal-Set
Um schnell in eine Sprache einzusteigen, muss ich sie nicht schon von Anfang an perfekt beherrschen. Bevor ich mich – hoffentlich angstfrei – der Praxis stelle. Für den Alltag reicht es, wenn ich Grundbegriffe kann, ohne genaue Grammatik-Anwendung.
Wer hat noch nie einen Migranten in der Bäckerei erlebt, der bestellt hat mit einer ungenierten Äußerung wie: „Wolle Brottt!“ (kein Schreibfehler!). Und? Hat er sein Brot bekommen? Zwei Wochen später dann: „ Ich wolle ein Brot!“ mit gleichem Ergebnis …
Bekanntes und Ähnliches nutzen, nicht das Fremde, Unbekannte, ist ein wichtiger und leichter Einstieg in eine „Sprache“. Was kenne ich bereits oder was ist in meiner Muttersprache oder anderen Sprachen, die ich schon kann, ähnlich oder sogar gleich. Die Chance ist groß, wenn man sich das über die DNA gesagte ins Gedächtnis ruft. So etwas kann ich dann verknüpfen und mir dadurch leicht merken und vor allem sofort anwenden.
Und im Nu habe ich einen passablen Wortschatz von 300 bis 1000 Wörtern, den ich in akzeptabler Grammatik verwenden kann. Damit komme ich gewöhnlich leicht durch den Alltag. Wenn ich dann auch noch Umschreibungen für Unbekanntes nutze.
Jetzt macht das Weiterlernen und Perfektionieren noch mehr Spaß und ich kann mich auch an Unbekanntes heranwagen und an die Feinheiten herantrauen.
Soziale Funktion
In diesem Stadium des Lernens kommt etwas Wichtiges hinzu. Ich bekomme langsam das wundervolle Gefühl, ein bisschen dazuzugehören. Und die „Gegenseite“ honoriert mein Bemühen sogar und hilft, wo sie nur kann. Wie von einer Mutter werde ich freundlich und sanft korrigiert. Das verstärkt das Gefühl, dazuzugehören.
Ein wichtiger Schritt. Für uns hat Dazugehören, Herkunft, Heimat enorme psychische Bedeutung. „Vaterland“ und „Muttersprache“ verbinden uns emotional untrennbar mit einer Familie, mit Ahnen und einer Gemeinschaft/Region/Volk und lassen uns zugehörig sein. Der Verlust des Vaterlandes als „Vertriebener“ hat eine oft unbewusste oder verdrängte, generationenübergreifende und schmerzvolle Wirkung. Er macht uns schwächer gegenüber anderen, die diesen Verlust nicht hatten.
So war es lange eine tiefe unbewusste und schwächende Wunde in praktisch allen Deutschen, dass wir ein Vaterland „Deutschland“ unausgesprochen oder auch ausgesprochen von Menschen aus anderen Ländern nicht mehr haben durften. Daran änderte auch die Wiedervereinigung nichts. Im Gegenteil. Plötzlich hatten wir zwei Volksgruppen, die ihr Vaterland nicht haben durften. Wir versuchten das damit zu kompensieren, dass wir uns als Europäer oder gar Weltbürger sehen wollten und dafür fleißig Englisch lernten, eine Weltsprache im Gegensatz zum Deutschen, das nicht zur Weltsprache erhoben wurde. Es half nicht wirklich, war wie eine Krücke.
Das änderte sich sehr befreiend als Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ausrichten durfte. Perfekt organisiert und gastfreundlich wie nie zeigten sich die Deutschen von ihrer besten Seite. Plötzlich waren wir die „Good Germans“ - tolle Menschen, Stadien und super Fußballhelden in einem schönen Land. Und wir durften unsere Hymne ungeniert singen und schwarzgebe Fähnchen überall zur Schau tragen – bis auf die ehemaligen DDR-Bürger, die das nicht mitmachten gar nicht so gut fanden. Seither gibt es allerdings wieder „Deutschland“ - auch international anerkannt. Für die „Ossis“ wird es allerdings noch ein bis zwei Generationen brauchen. Aber wenigstens ihre Dialekte haben die „Wessis“ inzwischen humorvoll anerkannt.
Wir sehen, welch wichtige soziale Stellung Sprache neben der Funktion der Verständigung auch noch hat. Und warum wir fremde Sprachen gerne lernen wollen, solange es angstfrei geschehen kann.
Verbale Sprache ist DAS Mittel der Wahl für unsere Kommunikation in alle Richtungen und auf allen Ebenen. Auch wenn es uns emotionalen Wesen als zu logisch eigentlich widerspricht und wir nonverbale Sprache unbewusst mitschwingen lassen.
Wofür benutzen wir Kommunikation im Wesentlichen? Nun sicher zunächst einmal, um uns zu verständigen über Inhalte, die uns wichtig sind. Oder auch unwichtige, wenn soziale Belange im Vordergrund stehen und wir uns mit anderen Menschen verbinden wollen oder verbunden fühlen wollen.
Wir benötigen Sprache auch, um unser Bedürfnisse äußern und befriedigen zu können. Knurren und Brummen oder Deuten reichen zwischen Menschen schon lange nicht mehr aus.
Kommunikation ist für uns auch ein Mittel, um uns selbst darzustellen, unser Wissen und Können, aber auch als Mensch selbst. Wir sind anhand emotionaler Färbung unserer Worte und Sätze sogar in der Lage, die Stimmung des Gegenübers zu erkennen oder unsere erkennen zu lassen. Das ist faszinierend! Daher auch die exzessive Nutzung sozialer Medien.
Um all das sicherzustellen, war Mensch schon immer sehr erfinderisch. Bevor er lernte, elektronische Kommunikationsmittel zu nutzen, um Entfernungen jenseits der Rufweite zu kompensieren, erfand er Möglichkeiten wie die Flaggensprache im Schiffsverkehr oder die Pfeifsprache der Guanchen auf Gomera, die damit weite Täler informell überbrücken konnten.
Allerdings stehen wir gerade an der Schwelle, das zu verändern. Über den Weg der Nutzung von Theta-, Delta- und Gamma-Gehirnwellen sind wir auf die vermutlich sehr alte, vergessene sensorische Symbolsprache (SNK) gestoßen. Die Vermutung liegt deswegen nahe, weil sie uns als emotionale Wesen sicher viel näher liegt als logisch arbeitende verbale Sprache, Im Moment schon sehr gut erforscht ist die Nutzung dieser Kommunikationsform in der Umsetzung des Wissensdownloads in „verstehbare“ Sprache. Inwieweit sie innerhalb unseres Körpers, u.a. zur Steuerung von Körperfunktionen, zum internen (Neuro-)Feedback bzw. zur Speicherung genutzt wird, muss noch genauer erforscht werden.
SNK ist eine sehr einfache „Sprache“, aber inhaltlich hochkomplexe und hochverdichtete Information, die via beliebiger Symbolik ausgetauscht werden kann, - auch mit verbalen #Begriffen, sog. geflügelten Worten. Die Vorteile liegen auf der Hand, mal abgesehen davon, dass damit in vertretbarer Zeit eine enorme Informationsmenge formuliert und ausgetauscht werden kann. Die so bisher allenfalls via Computer verarbeitbar war.
Der SNK gehört also die Zukunft. Sie lässt sich rasch und leicht erlernen sowie „sprechen“ und „niederschreiben“. Das Lesen und Verstehen erfordert Training, ist aber regelmäßig weniger missverständlich als verbale Sprache.
Maximal-Set und Sozialstatus
Ein Maximal-Set an (jeder beliebigen) „Sprache“ werde ich nur dann erwerben und verwenden, wenn es mir besondere Freude bereitet und/oder ich etwas Besonderes erreichen will/kann. Sprache hat nämlich auch einen sozialen Status. Wenn ich eine Sprache besonders schlecht spreche, primitiv nutze oder eine „primitive“ Sprache verwende, werde ich kaum soziale Anerkennung erhalten.
Sobald ich aber eine „Sprache“ sehr gut kann und ihre Hochversion anzuwenden vermag, gelte ich entweder als Experte, als gebildet oder als besonders hochgestellt und kann gewöhnlich mehr erreichen oder überzeugen und Einfluss nehmen.
Dialekte bilden einen Zwitter zwischen den beiden Medaillenseiten. Dialekt zu sprechen kann je nach Gemeinschaft, in der ich mich bewege, schlecht angesehen werden und ausgrenzen oder Anerkennung und Zugehörigkeit versprechen.
#Integrieren und #Achten
Richtig angewandt im Sinne der Schöpfung „umarmt“ Sprache mein Gegenüber in Liebe und Achtung und schafft eine Herzverbindung.
Sie hilft mir via Information, den anderen zu verstehen, zu erfahren und anzunehmen und vermittelt mir neues Wissen.
Ich werde in die Lage versetzt, das bisher Unbekannte zu erfassen und überprüfen zu können, inwieweit ich das integrieren kann und will. Sprache erweitert über diesen Weg meinen Horizont und meine potenziellen Möglichkeiten.
Auf diese Weise kann ich das/den Andere/n #integrieren und vor allem achten lernen.
Namasté: Ich verbeuge mich vor dem Göttlichen in dir.
„Esperanto“
Schon länger gibt es eine Bestrebung, eine Sprache künstlich zu erfinden, die weltweit alle sprechen und verstehen können. Bisher waren diese Bestrebungen mit wenig Erfolg gekrönt.
Verbale Sprache ist ja auch Ausdruck einer Kultur und bildet die Basis für einen Kulturkreis, selbst schon in ihren verschiedenen Dialekten, und neben dem wichtigen Gefühl von Zugehörigkeit. Sie stellt eine lebendige, variable Vereinbarung innerhalb einer beliebig kleinen oder großen Gemeinschaft oder Ethnie dar und ordnet die Zugehörigkeit.
Allerdings geht die Variabilität von verbaler Sprache in zwei Richtungen: In eine Vergrößerung/Verfeinerung oder eine Reduzierung/Vergröberung der Vielfalt und Ausdrucksfähigkeit.
Derzeit erleben wir eine globale Reduzierung der Vielfalt und dadurch eine stille, verdeckte Entwicklung, um nicht Verarmung zu sagen, in Richtung von etwas wie „Esperanto“. Das ist bedauerlich.
Was erleichtert und beschleunigt das Lernen?
Wenn wir also Lernen als das Erlernen von „Sprachen“ ansehen – und das können wir offensichtlich durchaus – sind neben den Grundvoraussetzungen von Freude und Angstfreiheit folgende Dinge wichtig und sinnvoll:
Das Zar- und Zimmermann-Prinzip anwenden (Schönheit und Erfreuliches erkennen, u.a. Kultur, Land und Leute) und dadurch die Lust zum Erlernen entwickeln
Die in Artikel … erwähnte Vorgehensweise 1-2-3-gelernt anwenden
Strukturen erkennen und mit prägnanten Dingen verbinden
Bekannte oder ähnliche Ausdrücke zuerst lernen und dadurch ein Minimal-Set für die Praxis erwerben, dabei Theta-Zustand verwenden und individuell vorgehen
Mit „Einwohnern“ und Experten sprechen und sie befragen sowie Set anwenden und durch „sprechen, sprechen, sprechen…“ trainieren und erweitern
Die soziale Funktion von Sprache und Kommunikation verstehen und dadurch intrinsische Motivation (Faszination) entwickeln
SNK nutzen, um fasziniert in die Tiefe einer „Sprache“ vorzudringen
Wenn die Begeisterung geweckt ist, das Maximal-Set anstreben (Alles wissen wollen) und die Vorteile genießen
Die Begleitung durch einen Lernassistenten oder einen Anleiter gehört mit zu den Grundbedingungen, wenn du in einer 7(+1)-Gruppe lernst.
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